Die U.S. Food and Drug Administration untersucht, was wir über die Haut aufnehmen
Dass Sonnenschutz unerlässlich ist und künftig immer wichtiger wird, steht ausser Frage. Doch ob die Wirkstoffe, die mit Sonnencreme und Co. über die Haut in unseren Blutkreislauf gelangen, unerwünschte Nebenwirkungen mit sich bringen, ist scheinbar bei vielen Produkten gar nicht so klar. Deshalb hat die U.S. Food and Drug Administration eine Regelung vorgeschlagen, die Hersteller auffordert, die Adsorbstionsrate ihrer Inhaltsstoffe genauer unter die Lupe zu nehmen und offenzulegen, wiev iel von welchem Stoff in unserem Körper ankommt. Diese Regelung soll im November in Kraft treten.
Die Untersuchung
In den USA gibt es mindestens 16 Mineralien und Chemikalien, die als aktive Inhaltsstoffe für Sonnenschutzprodukte verwendet werden. Bei einem großen Teil dieser Wirkstoffe existieren nicht ausreichende Informationen darüber, ob sie für die Anwendung im Körper sicher sind und wie sie sich in unserem Blutsystem auswirken. Laut FDA sollten alle Inhaltsstoffe, mit 0,5 Nanogramm pro Milliliter oder höher im Blut nachweisbar sind, darauf getestet werden, ob sie die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken, erhöhen, Geburtsfehler auslösen oder andere Auswirkungen haben.
In einer Pilotstudie hat die FDA 24 Versuchspersonen gebeten, je vier Tage lang viermal täglich Sonnenschutzprodukte zu verwenden. Anschließend wurden über sieben Tage hinweg von jeder Versuchsperson 30 Blutproben genommen und die Konzentration der aktiven Mineralien und Chemikalien gemessen. Bereits nach einem Tag überstieg die Konzentration der Inhaltsstoffe im Blut die Empfehlung der FDA um ein Vielfaches.
Was bedeutet das?
Das FDA empfiehlt nicht, auf Sonnenschutz zu verzichten. Das wird deutlich hervorgehoben. Aber es macht sich dafür stark, genau hinzuschauen, welche Stoffe verwendet werden und wie sie sich auf den menschlichen Körper auswirken. Im November soll die vorgeschlagene Regelung des FDA abgeschlossen sein und in Kraft treten. Diese könnte dazu führen, dass einige Anbieter von Sonnenschutzprodukten ihre Cremes, Sprays und Lotions vom Markt nehmen müssen. Der Wirtschaftsverband hat bereits eine Verschiebung des Inkrafttretens der Regelung für acht Inhaltsstoffe beantragt, weil die Test noch nicht weit genug vorangeschritten seien.